Multimodales Stressmanagement: Was hat es damit auf sich?

Stress spielt in unserem heutigen Zeitalter eine zentrale Rolle bei der Entstehung einer Vielzahl von physischen und psychischen Erkrankungen. 

Stress auf verschiedenen Ebenen regulieren 

Bei einer gesunden Stressreaktion folgt auf jede Stressphase eine Erholungsphase. Bei chronischem Stress tritt diese Erholungsphase nicht mehr ein, individuelle Stressreaktionen sind die Folge. Umso wichtiger ist ein multimodales Stressmanagement. Dabei geht es um eine psychologische Methode, die in Deutschland oft mit dem Psychotherapeuten und Gesundheitspsychologen Prof. Dr. Gert Kaluza in Verbindung gebracht wird. Gemeint ist, dass die Stressbewältigung auf vielfältige Art und Weise und auf unterschiedlichen Ebenen geschieht. Folgende Kategorien der Stressbewältigung sind zu unterscheiden:

Instrumentelles Stressmanagement: Wir sind in unserem Alltag zahlreichen Reizen, sogenannten Stressoren, ausgesetzt. Ob diese Reize Stress auslösen, ist ganz individuell und bei jedem unterschiedlich. Auf dieser Ebene des Stressmanagements geht es darum, die stressauslösenden Reize für sich zu erkennen und diese zu identifizieren.  


Folgende Fragen können Sie sich stellen: Was löst häufig Stress aus? Gibt es ein spezifisches Problem, das Ihr Stressempfinden verstärkt? In welchen Situationen kommt häufig Stress auf? Wie reagieren Sie in stressigen Situationen?

Kognitives, mentales Stressmanagement: Unser Charakter, die Persönlichkeitseigenschaften und unsere Einstellungen sind mitunter dafür verantwortlich, wie wir alltägliche Situationen bewerten und wie stressig wir einzelne Situationen empfinden. 


Folgendes kann helfen: Die Bewertungen einer Situation zu überdenken - stellen Sie sich mal folgende Frage: „Ist das wirklich so, wie ich das wahrnehme oder gibt es eine andere, alternative Sichtweise auf die Situation?”

Regeneratives Stressmanagement: Es geht um das aktive Vorbeugen von Stress, um die psychische als auch physische Gesundheit aufrechtzuerhalten. 


Folgende Aktivitäten sind hilfreich: U.a. Waldbaden, Yoga, Meditation, Progressive Muskelentspannung können Sie positiv dabei unterstützen, um psychische als auch physische Stressreaktionen zu reduzieren. 

Multimodales Stressmanagement zielt darauf ab, Stress auf ganzheitliche Weise entgegenzuwirken und individuell auf die Bedürfnisse zugeschnittene Strategien zu entwickeln.

Zusammenhang zwischen Stressbewältigung und Waldbaden

Die Verbindung zwischen multimodalem Stressmanagement und Waldbaden liegt darin, dass das Waldbaden eine effektive Methode zur Entspannung und Stressreduktion darstellt. Wenn man multimodales Stressmanagement mit Waldbaden kombiniert, können die positiven Effekte verstärkt werden. 

Zum Beispiel kann das Waldbaden eine wertvolle Ergänzung zu den Entspannungstechniken sein, die im multimodalen Stressmanagement verwendet werden, da es die Sinne beruhigt und Stress auf natürliche Weise abbaut. Insgesamt können diese beiden Ansätze zusammenwirken, um Stress auf vielfältige Weise anzugehen und ein ganzheitliches Stressmanagementprogramm zu schaffen, das die physische, mentale und emotionale Gesundheit fördert.

Achtsamkeit im Hier und Jetzt durch Waldbaden erleben

Unsere Wälder machen ein Drittel der deutschen Landesfläche aus, was nicht nur für unser Klima, sondern auch für unser Wohlbefinden von unschätzbarem Wert ist. Beim Waldbaden richten wir die Wahrnehmung mit all unseren Sinnen auf den gegenwärtigen Moment und sind achtsam im Hier und Jetzt. Somit werden Sorgen, Zweifel und Ängste zumindest zeitweise etwas „entschärft“. Der Wald als Ressource und Kraftquelle hilft uns dabei vom Alltagsstress abzuschalten und gleichzeitig festgefahrene Muster zu durchbrechen. 

Neben der Achtsamkeit geht es beim Waldbaden um die Absichtslosigkeit - sozusagen eine Gemütshaltung, in der es keine Wünsche oder Erwartungen gibt, die zu erfüllen sind und es steht kein Zweck dahinter. Achtsamkeit und Absichtslosigkeit bedingen sich gegenseitig. Dies bedeutet: ohne Absichtslosigkeit keine Achtsamkeit, und ohne achtsame Einstellung keine absichtslose Haltung. Absichtslosigkeit ist eine Voraussetzung, um im Hier und Jetzt zu verweilen.


„Der Wald ist das Krankenhaus unserer Seele.“

Hubert Maria Dietrich